Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS)

Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS)
Ständig schlapp und müde? In unserer Praxis in Celle für umfassende Orthopädie und Funktionelle Medizin beklagen immer mehr Patienten mit chronischen Muskel- und Gelenkschmerzen gleichzeitig eine körperliche und geistige Erschöpfung. In solchen Fällen kann ein beginnendes oder manifestes chronisches Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrome, CFS) vorliegen.

Die Internationalen Konsenskriterien (ICC) für die Diagnose „Chronisches Erschöpfungssyndrom“ haben festgestellt, dass spezifische Symptome nicht, wie allgemein verstanden, mindestens sechs Monate lang bestehen müssen.

Welche Kriterien führen zur Diagnose eines chronischen Erschschöpfungssyndroms (CFS)?

  • Postexertional neuroimmune exhaustion (PENE), d. h. nach körperlicher oder geistiger Anstrengung kommt es zu einer unverhältnismäßigen Verschlechterung der Symptome (körperliche und geistige Erschöpfung, Muskelschmerzen, Herzrhythmusstörungen etc.), die Stunden bis Tage anhalten kann. Weder Schlaf noch Ruhe helfen dagegen. PENE gilt als Kardinalsymptom, das auf jeden Fall bei einem chronischen Erschöpfungssyndrom gegeben sein muss.
  • Mindestens ein Symptom aus der Kategorie ‚neurologische Beeinträchtigung‘, z. B. Schmerzen, Schlafstörungen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Muskelschwäche, Störungen der Bewegungskoordination, Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen, Geräuschen, Licht oder Berührung.
  • Mindestens ein Symptom aus der Kategorie ‚immunologische, gastrointestinale und urogenitale Beeinträchtigungen‘, z. B. chronische Atemwegsinfekte, erhöhte Infektanfälligkeit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Reizdarmsyndrom, Störungen des Wasserlassens.
  • Mindestens ein Symptom aus der Kategorie ‚Störung von Energieproduktion und Ionentransport‘, z. B. Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, niedriger Blutdruck, Schwindel, Unfähigkeit, den Kreislauf an eine aufrechte Körperposition anzupassen (orthostatische Dystonie), Schweißausbrüche, Kurzatmigkeit, Unverträglichkeit gegenüber Hitze/Kälte sowie starken Temperaturschwankungen.
Was für Ursachen kann eine chronische Erschöpfung (CFS) haben?
Es ist bislang nicht abschließend geklärt, wodurch ein chronisches Erschöpfungssyndrom genau verursacht wird. Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich um eine schwere Störung des Energiestoffwechsels in den Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) handelt. Auch wird eine Fehlregulation des Immunsystems angenommen.
Immer wieder berichten betroffene Patienten, dass Infekte, schwere Verletzungen, Operationen oder auch eine Schwangerschaft den Anstoß zu einem chronischen Erschöpfungssyndrom gaben.

Zusätzlicher psychischer Stress entsteht oft dadurch, dass die Erkrankung nicht diagnostiziert wird und Betroffene von ihrem sozialen Umfeld aus Familie, Freunden und Kollegen sowie von behandelnden Ärzten nicht ernst genommen werden. Dadurch und durch körperliche Anstrengung können die Symptome verstärkt werden.

Wie erfolgt die Diagnose eines chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS)?

Die Diagnose eines chronischen Erschöpfungssyndroms ist anspruchsvoll und wird in vielen Fällen nicht erkannt. Es ist zunächst wichtig, andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen, wie

  • Schilddrüsen-, Herz- und Lebererkrankungen
  • Blutarmut, z. B. als Folge von Eisenmangel
  • Diabetes mellitus
  • Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS)
  • Rheumatologische Erkrankungen (wie Rheumatoide Arthritis)
  • Infektionskrankheiten wie chronische Hepatitis oder Borreliose
  • Tumorerkrankungen
  • Schwere psychische Erkrankungen wie Burnout oder Depression
  • Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch
Es gibt keine besonderen Laborparameter, die spezifisch zur Diagnosestellung eines chronischen Erschöpfungssyndroms geeignet sind. Allerdings ist es über das Labor BIOVIS seit Anfang 2020 möglich, anhand von Blut die Funktion von Mitochondrien zu bestimmen. Diese Untersuchung lässt eindeutig und wissenschaftlich fundiert die Diagnose einer erworbenen Fehlfunktion von Mitochondrien zu. Inzwischen ist auch wissenschaftlich belegt, dass z. B. eine chronische Belastung mit Schwermetallen und/oder anderen Chemikalien zu einer Aktivierung und Fehlregulation des Immunsystems führt. Man spricht in solchen Fällen von einer chronischen systemischen Entzündung, die laborchemisch eindeutig zu diagnostizieren ist (IMD Berlin Diagnostikinfo chronische Entzündung Multisystemerkrankung). So ist eine chronische Schwermetallintoxikation klar über spezielle Urinuntersuchungen darstellbar.In diesem Kontext ist es zudem wichtig, Mängel an Vitaminen, Mineralien, Aminosäuren und Fettsäuren über spezielle Laboruntersuchungen festzustellen.
Wie lässt sich das körperliche Gleichgewicht wiederherstellen?
Wie oben beschrieben besteht die Möglichkeit, anhand von Laborparametern tiefgreifende Störungen im biologischen System Mensch zu erfassen. Dadurch lässt sich eine ursächliche Therapie anbieten, die die Homöostase (das Gleichgewicht der physiologischen Körperfunktionen) und die Regulationsfähigkeit im Organismus wiederherstellen kann. So können sich Symptome zurückbilden, was die Lebensqualität entscheidend verbessert.

Die von vielen Experten empfohlene Behandlung mit Medikamenten wie Schmerzmitteln, Antidepressiva und ggf. auch Antibiotika können wir nicht empfehlen. Hier handelt es sich um Chemikalien, die einerseits zwar in der Lage sein können, Symptome zu unterdrücken und zu bekämpfen, andererseits jedoch oft nur eine zusätzliche Belastung für den Körper bedeuten. Diese gilt es zu vermeiden.

Wir denken, es ist besser, etwas für die Gesundheit statt gegen die Krankheit tun.
Für Ihre persönlichen Fragen und eine Terminvereinbarung kontaktieren Sie uns gern.