Entzündungen sind ein natürlicher Teil unserer Immunabwehr. Sie helfen dabei, Verletzungen zu heilen und Infektionen zu bekämpfen. Problematisch wird es, wenn Entzündungen dauerhaft bestehen bleiben, auch ohne akuten Anlass. Diese chronischen Prozesse belasten das Gewebe, fördern oxidative Schäden und gelten als Mitverursacher zahlreicher Erkrankungen – von Gelenkbeschwerden über Herz-Kreislauf-Probleme bis hin zu neurodegenerativen Erkrankungen.
Wenn der Körper nicht mehr alleine mit Entzündungen fertig wird
Der Organismus verfügt über vielfältige Mechanismen, um Entzündungen zu regulieren. Doch bei dauerhafter Belastung, unzureichender Nährstoffversorgung oder erhöhter Exposition gegenüber Umweltfaktoren geraten diese Mechanismen an ihre Grenzen. Chronische Entzündungen werden dadurch nicht ausreichend abgebaut und belasten den gesamten Stoffwechsel.
Pflanzenstoffe mit entzündungsmodulierender Wirkung
Sekundäre Pflanzenstoffe wie Curcumin (aus Kurkuma), Boswelliasäuren (aus Weihrauch) und Olivenwasser (Oliphenolia®) wirken entzündungshemmend, antioxidativ und zellschützend.
Sie beeinflussen biochemische Signalwege, modulieren Immunreaktionen und tragen dazu bei, oxidative Stressbelastungen auf Zellebene zu reduzieren. Diese Eigenschaften machen sie zu wertvollen Begleitern in der Therapie chronisch-entzündlicher Prozesse.
Gezielte Infusionstherapie bei erhöhtem Bedarf
Über die Ernährung oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln lassen sich diese Pflanzenstoffe grundsätzlich zuführen. Doch bei chronischer Entzündungslast oder eingeschränkter Aufnahmefähigkeit des Darms – oder auch angesichts der problematischen Bioverfügbarkeit mancher Pflanzenstoffe – bietet die Infusionstherapie die effektivste Möglichkeit, therapeutisch relevante Konzentrationen im Blut zu erreichen.
In unserer Praxis in Celle kommen unter anderem folgende Substanzen zum Einsatz:
- Curcumin: u.a. stark entzündungshemmend, antioxidativ, unterstützt Zellstoffwechsel
- Weihrauch (Boswellia): u.a. Entzündungsprozesse hemmend, Immunsystem unterstützend
- Oliphenolia® (Olivenpolyphenole): u.a. antioxidativ, gefäßschützend, entzündungsregulierend
- Resveratrol: u.a. kardioprotektiv, neuroprotektiv und neuroregenerativ, senkt Neuroinflammation
- EGCG: Hauptcatechin der Grünteepflanze, das für viele der gesundheitlichen Wirkungen von Grüntee verantwortlich gemacht wird; u.a. antiinflammatorisch, neuroregenerativ, antioxidativ, hemmt das Wachstum von Krebszellen
- Shogaol: einer der wichtigsten bioaktiven Bestandteile des getrockneten Ingwerrhizoms, u.a. stark antioxidativ und entzündungshemmend, neuroprotektiv, krebshemmend
Wann Infusionen mit Pflanzenstoffen sinnvoll sind
- bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen (z.B. Arthritis, Colitis, Neuroinflammation)
- zur Unterstützung bei oxidativem Stress
- bei funktionellen Beschwerden mit entzündlicher Komponente
- als begleitende Maßnahme bei Entgiftung und Zellregeneration
- präventiv zur Stabilisierung des Zellstoffwechsels
Die Infusionstherapie mit Pflanzenstoffen ersetzt natürlich keine ursächliche Behandlung. Sie dient dazu, den Körper gezielt zu entlasten, indem sie die Regulationsfähigkeit des Immunsystems unterstützt und Entzündungsprozesse moduliert – und damit einen starken Impuls in die richtige Richtung gibt. Besonders bei komplexen, chronischen Belastungen kann dies ein wichtiger Bestandteil eines ganzheitlichen Therapieansatzes sein.
Gerade bei stiller Entzündung des Darms lohnt sich eine Infusionstherapie bei Darmproblemen.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Wie bei jeder medizinischen Maßnahme können auch bei Nährstoffinfusionen Nebenwirkungen auftreten – aber nach unseren Erfahrungen sehr selten. Manchmal sind Hautreaktionen, Kreislaufprobleme oder Magen-Darm-Beschwerden zu beobachten, aber in der Privatpraxis Dr. Wittke in Celle reduzieren wir die entsprechenden Risiken durch sorgfältige Anamnese und selbstverständlich dadurch, dass Infusionen ausschließlich von ausreichend geschulten medizinischen Fachpersonal durchgeführt werden.
Michael Wittkes persönliches Postscriptum
„Chronische Entzündungen sind ein Hauptgrund für eine Vielzahl von Beschwerden. Die Unterstützung durch sekundäre Pflanzenstoffe bietet hier einen natürlichen, aber hochwirksamen Ansatz, um das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. In Form einer Infusion erreichen wir dabei eine Effektivität, die über die Ernährung allein oft nicht möglich ist.“
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Weiterführende Studien
1. Enhancing the Bioavailability and Bioactivity of Curcumin for Clinical Application
Autoren: Kumar A, Awasthi A
Veröffentlicht in: Antioxidants, 2024
Zusammenfassung: Diese Übersichtsarbeit untersucht verschiedene Strategien zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Curcumin, einschließlich intravenöser Verabreichung. Die Autoren betonen, dass die intravenöse Gabe von Curcumin die Plasmakonzentrationen signifikant erhöht und somit eine effektivere entzündungshemmende Wirkung erzielt werden kann.
Link zur Originalstudie: https://www.mdpi.com/2076-3921/13/3/331
2. A pilot, randomized, double‐blind, placebo‐controlled trial to assess the safety and efficacy of a novel Boswellia serrata extract in the management of osteoarthritis of the knee
Autoren: Majeed M, Majeed S, Narayanan NK, Nagabhushanam K
Veröffentlicht in: Phytotherapy Research, 2019
Zusammenfassung: In dieser randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurde die Wirksamkeit eines standardisierten Boswellia-Serrata-Extrakts bei Patienten mit Kniearthrose untersucht. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der körperlichen Funktion und eine Reduktion von Schmerzen und Steifheit.
Link zur Originalstudie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6681146/(PMC)
3. Olive Oil Phenolic Compounds‘ Activity against Age-Associated Cognitive Decline
Autoren: González-Santiago M, Fonollá J, López-Huertas E
Veröffentlicht in: Antioxidants, 2023
Zusammenfassung: Diese Studie untersucht die neuroprotektiven Eigenschaften von Olivenöl-Polyphenolen, insbesondere Hydroxytyrosol. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Verbindungen oxidativen Stress und Neuroinflammation reduzieren können, was potenziell zur Prävention altersbedingter kognitiver Beeinträchtigungen beiträgt.
Link zur Originalstudie: https://www.mdpi.com/2076-3921/10/7/1044
4. Pharmacokinetics and pharmacodynamics of three oral formulations of curcumin in rats
Autoren: Zhang Y, et al.
Veröffentlicht in: European Journal of Drug Metabolism and Pharmacokinetics, 2020
Zusammenfassung: Diese präklinische Studie untersuchte die pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Profile von drei oralen Curcumin-Formulierungen im Vergleich zur intravenösen Verabreichung bei Ratten. Die Ergebnisse zeigten, dass die absolute Bioverfügbarkeit von Curcumin bei oraler Gabe äußerst gering war (0,6–3,1 %), während die intravenöse Verabreichung signifikant höhere Plasmakonzentrationen erreichte.
Link zur Originalstudie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32020381/
