UNSERE PHILOSOPHIE

Die systemische Theorie der Medizin
Der Mensch ist ein hochkomplexes System. Er besteht aus zahlreichen Unter- und Teilsystemen, zwischen denen eine ständige Wechselwirkung existiert. Er ist ein sich selbst organisierendes und regulierendes biologisches System. In jedem Augenblick unseres Lebens werden Milliarden von Zellen, Hunderte verschiedener Gewebe und Organe, 206 Knochen, 650 Muskeln sowie 68 Gelenke vom Nervensystem organisiert und reguliert.

Der Mensch ist ein funktionierendes Ganzes. Die störungsfreie Funktion des Ganzen gelingt nur über das Zusammenspiel seiner Teilsysteme. Erfüllt das System seine Funktion der Selbstorganisation und Selbstregulation, bleibt Ordnung im System erhalten. Sind Selbstorganisation und Selbstregulation gestört oder überlastet, entsteht Unordnung im System. Wir verstehen Symptome, Beschwerden oder auch Krankheit als eine vorübergehende (akute) oder dauerhafte (chronische) Unordnung im System. Symptome und Beschwerden können an irgendeiner Stelle des Körpers auftreten. Ob Kniegelenkschmerzen, Bandscheibenvorfall oder eine Migräne – die Ursache kann weit entfernt vom Symptom liegen.

Ursachen statt Symptome heilen
Nur durch die kaum vorstellbaren Rechenleistungen unseres Nervensystems ist es dem Menschen möglich, sich gegen die Schwerkraft auf zwei Füßen zu halten – und so komplexe Bewegungsabläufe wie das Gehen im gekreuzten Muster oder das Greifen nach einem Buch auszuführen. Es sind Bewegungsabläufe, in denen Hunderte von Muskeln genauestens gesteuert und aufeinander abgestimmt werden müssen.

Jede vorübergehende oder dauerhafte Störung dieser Gesamtkoordination kann zu Fehlfunktionen im Körper bzw. am Bewegungsapparat führen und bei Dekompensation der Selbstorganisation und Selbstregulation an der schwächsten Stelle im System Beschwerden auslösen. Bei lediglich symptomorientierter Behandlung kann die dauerhafte Fehlfunktion über den Faktor Zeit zu Formstörungen (Arthrose, Bandscheibenvorfall etc.) führen. Die Form folgt der Funktion.

Die Orthopädie (griech. orthos ‚aufrecht’ und pädion ‚Kind’) befasst sich grundsätzlich mit der Entstehung, Verhütung, Erkennung und Behandlung von erworbenen Form- und Funktionsstörungen des Stütz- und Bewegungsapparates.

Eine ganzheitliche Betrachtungsweise
Grundlage der Behandlung ist die Philosophie, dass sich das System selbst organisiert und reguliert. Entscheidend sind die Faktoren, die die Selbstheilung verhindern. Dieses Denken ist ein wesentlicher Unterschied zu vielen anderen Behandlungsmethoden. Ein Beispiel: Kniegelenkschmerz. Während oftmals ausschließlich das Knie behandelt – und nur dort nach der den Schmerz auslösenden Ursache (Zerrung, Meniskusläsion, Knorpelschaden) gesucht – wird, frage ich mich, was immer wieder zur Fehlbelastungen führt und die Selbstheilung verhindert. Eine mögliche Antwort könnte lauten, dass ein Beckenschiefstand z. B. als Folge einer Kiefergelenkstörung bzw. eines falschen Bisses bei jedem Schritt zu einer ungünstigen Kraftübertragung im Kniegelenk führt. Über den Faktor Zeit entwickelt sich ein Knorpelschaden. Auch eine Fehlstellung im Fuß, die über die aufsteigenden Muskelketten eine Dysbalance am Becken zur Folge haben kann, wäre, ebenso wie alte Verletzungen, als weitere Ursachen möglich. Diese Wechselbeziehungen sind nicht auf einem Röntgenbild oder im MRT (Kernspintomografie) erkennbar. Lediglich die Folgen, wie beispielsweise Arthrose oder Bandscheibenveränderungen, lassen sich darstellen. Solange von außen auf den Körper kein schädigendes Ereignis wie zum Beispiel ein Sturz auf das Knie eingewirkte, ist es wenig hilfreich zur Erklärung der Beschwerden ein lineares Krankheitsmodel heranzuziehen. Dieses sucht am Ort der Erkrankung nach der (einzigen) Ursache der Erkrankung.

Diagnostik mithilfe der Applied Kinesiologie bzw. der funktionellen Muskeldiagnostik
Mit Unterstützung der funktionellen Muskeldiagnostik ist es möglich, Wechselbeziehungen einzelner Teile im gestörten System zu untersuchen und ihre Bedeutung für den Patienten einzuschätzen. Diese Methode erlaubt es, die Funktion der Muskulatur und des Nervensystems zu beurteilen. So können die Faktoren aufgedeckt werden, die für die Störung im Gesamtsystem entscheidend sind. Zudem lässt sich auf diese Weise eine Behandlung finden, mit dem Ziel, das Zusammenspiel zwischen Nervensystem, Muskulatur und Gelenk zu verbessern. Dadurch ändern sich die Haltung und Beweglichkeit des Körpers. Für Sie als Patient kann ein neues und gesundes Gleichgewicht entstehen. Das System kann in seine Mitte zurückkehren. Sie kämpfen mit Beschwerden, deren tatsächliche Ursache sie herausfinden und behandeln lassen möchten? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf. In unserer Privatpraxis informieren wir Sie gern ausführlich.

Privatpraxis Dr. Wittke in Celle – wir bewegen Menschen.