Schmerz- und Triggerpunkt-Osteopraktik nach IGTM

Bei weit über 90 % der Patienten mit akuten und besonders chronischen Schmerzen am Bewegungsapparat stellen wir fest, dass diese durch Fehlspannungen im Muskel- und Bindegewebe verursacht werden. Die Schmerzen werden dabei regelhaft durch sogenannte aktive myofasziale Triggerpunkte ausgelöst. Bemerkenswert ist, dass der Schmerz häufig an einer Stelle im Bewegungsapparat wahrgenommen wird, die nicht mit der Lage der ursächlichen Triggerpunkte in der Muskulatur übereinstimmt. Man spricht bei diesem Phänomen vom „referred pain“ oder Übertragungsschmerz, der ganz typisch für aktive myofasziale Triggerpunkte ist.
Schmerzphänomene, die mit myofaszialen Triggerpunkten zusammenhängen, werden auch heute noch, 20 Jahre nach Einführung der Therapie in Deutschland, in vielen Fällen nicht richtig bewertet. Patienten werden so zwangsläufig als chronische Schmerzpatienten abgestempelt, gelten als therapieresistent oder austherapiert. Sie werden nicht nur mit potenziell giftigen Schmerzmedikamenten behandelt, sondern erhalten oft auch Psychopharmaka. // *Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin

Was genau sind myofasziale Triggerpunkte?
Die Erkenntnisse um die myofaszialen Triggerpunkte gehen auf die Arbeiten der amerikanischen Ärzte Janet Travell sowie David Simons zurück: Triggerpunkte sind dauerhaft verkürzte und verdickte Muskelfasergebiete, die als harte Stränge und Knoten tastbar sind. Durch diese Triggerpunkte wird die Muskulatur anfällig für Verletzungen und Überlastungsschäden. Der Teilverlust der elastischen Elemente schwächt den Muskel, was zu einer Verminderung von Kraft- und Ausdauerleistung führt. Die ständig erhöhte Zugspannung des Muskels löst Folgeschäden an Sehnen, Sehnenscheiden und Sehnenansätzen aus. Diese zeigen sich oft im Röntgenbild als Verkalkungen wie z. B. Fersensporn und führen bzgl. der Therapie zu Missverständnissen. Aktive Triggerpunkte in der Muskulatur haben nicht nur die Eigenschaft, Schmerzen in anderen Regionen des Bewegungsapparates auszulösen. Die sogenannten Übertragungsphänomene können sich auch in Kribbeln, Taubheitsgefühlen oder einfachen Muskelverkrampfungen und Muskelzuckungen äußern.

Wie werden myofasziale Triggerpunkte behandelt?
Seit mehr als zehn Jahren wird die Behandlung von myofaszialen Triggerpunkten mit extrakorporalen Stoßwellen durchgeführt. Das hat sich bis heute als effektivste Methode zur Behandlung der genannten Schmerzphänomene etabliert, wie von mehreren internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften festgestellt. So hat beispielsweise die DIGEST (Deutschsprachige Internationale Gesellschaft für Extrakorporale Stoßwellentherapie) in einer mit internationalen Experten besetzten Konsensuskonferenz (Januar 2008) die Stoßwellenbehandlung nicht nur bei verschiedenen Standard-Krankheitsbildern als wirksam erklärt, sondern auch für die Behandlung von myofaszialen Triggerpunkten empfohlen.
Die ISAP (International Association for the Study of Pain) erklärte aufgrund der aufgeführten Problematik das Jahr 2010 zum globalen Jahr gegen Muskel-Skelett-Schmerzen. In den ausführlichen Erläuterungen wird für das myofasziale Schmerzsyndrom das Vorhandensein myofaszialer Triggerpunkte als ursächlich beschrieben. Sie weist darauf hin, dass nach mehreren Studien myofasziale Triggerpunkte bei bis zu 85 % der untersuchten Patienten als Hauptursache für den Schmerz gefunden wurden.

Wie erfolgreich ist die Anwendung von radialen und fokussierten Stoßwellen?
Auch, wenn sich das Bewusstsein dafür in unserem Gesundheitssystem nur langsam durchsetzt, sollte die Diagnostik und Therapie der myofaszialen Schmerzen Vorrang vor dem Einsatz invasiver und operativer Maßnahmen haben.
In der 2. Auflage des schulmedizinisch prüfungsrelevanten Lehrbuches „Praxis der Orthopädie und Unfallchirurgie“ (Wirth, Mutschler, Thieme Verlag 2007) wird auf den Seiten 274 und 275 das Phänomen der myofaszialen Schmerzsyndrome beschrieben. Hierbei wird unter dem Abschnitt „Therapie“ die Anwendung von radialen und fokussierten Stoßwellen als Behandlungsmethode mit besonders gutem Erfolg beschrieben. Es wird darauf verwiesen, dass in Untersuchungen zur Anwendung der Stoßwellentherapie eine langanhaltende Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung festgestellt wurde.
Somit kann auch nicht mehr davon gesprochen werden, dass es sich hier um eine wissenschaftlich nicht belegte Außenseitermethode handelt, wie dies gerne von Krankenkassen behauptet wird. Die Ärztekammer Niedersachsen bezog im Übrigen vor wenigen Jahren zur Abrechnung der Behandlung myofaszialer Schmerzen eindeutig Stellung und empfahl analoge Abrechnungsziffern nach der Gebührenordnung für Ärzte.
Letztendlich beschloss bereits im Jahre 2002 der Gebührenordnungsausschuss der Bundesärztekammer (veröffentlicht: Deutsches Ärzteblatt, Jahrgang 99, Heft 7, 15.02.02) die extrakorporale Stoßwellentherapie bei orthopädischen, chirurgischen oder schmerztherapeutischen Indikationen als abrechnungsfähig nach der Ziffer GOÄ 1800.

Wir wollen den Menschen helfen die beste Version ihrer selbst zu werden und das zu machen was Spaß macht und Freude bereitet.

Für weitere Informationen zur Triggerpunkt-Osteopraktik und eine Terminvereinbaarung rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns eine E-Mail.