Entgiftung – eine Frage der Kapazität
Der Körper ist grundsätzlich in der Lage, Schadstoffe auszuscheiden – über Leber, Nieren, Darm, Haut und Lunge. Doch reicht das aus, um Schwermetalle loszuwerden? Vor allem in der Menge und Intensität der Belastungen, denen wir ausgesetzt sind?
Zum Teil: Ja. Aber vollständiug: Nein. Denn Schwermetalle sind Speichergifte. Sie binden sich an Zellmembranen, Mitochondrien und Eiweiße, wo sie langfristig Schaden anrichten können.
Hier mehr dazu, wie Schwermetalle in den Körper gelangen.
Wie der Körper Schwermetalle entgiftet – und wo die Grenzen liegen
Leber und Galle: das zentrale Entgiftungssystem
Die Leber filtert Schadstoffe aus dem Blut und verarbeitet giftige Substanzen in harmlose. Bei etwa 1,5 Liter Blut pro Minute sind das etwa 2.000 Liter pro Tag, eine enorme Leistung. Wasserunlösliche Stoffe gibt die Leber über die Galle in den Darm ab, wasserlösliche gehen zurück ins Blut und werden später über die Nieren ausgeschieden. Das Problem: Schwermetalle befinden sich nur sehr kurze Zeit im Blut, es kommt also nur ein kleiner Teil überhaupt zur Entgiftung in die Leber. Danach sind Schwermetalle in Zellstrukturen eingebunden und lassen sich kaum noch mobilisieren. Besonders Quecksilber, Blei und Cadmium setzen sich tief im Gewebe fest.
Nieren: unser Filter
Nieren scheiden wasserlösliche Stoffe aus. Doch viele Schwermetalle sind fettlöslich oder binden sich an Eiweiße, wodurch sie kaum über den Urin ausgeschieden werden können.
Darm: Achtung, Rückresorption!
Über die Galle gelangen Schwermetalle in den Darm, um ausgeschieden zu werden. Doch wenn das Mikrobiom gestört ist oder Darmprobleme bestehen (Beispiel: leaky gut), können sie von dort erneut vom Körper aufgenommen werden.
Haut und Lunge: kein relevanter Entgiftungsweg für Schwermetalle
Die Haut kann über Schweiß Toxine ausscheiden, vor allem bei Mikroplastik und vergleichbaren Stoffen funktioniert das gut. Doch Schwermetalle verlassen den Körper nicht in relevanten Mengen auf diesem Weg. Auch über die Lunge werden zwar flüchtige Substanzen abgeatmet, doch für Schwermetalle gilt das nicht.
Ein gesunder Körper kann kleine Mengen an Schwermetallen kompensieren, verarbeiten und entgiften. Aber bei höheren Belastungen oder einer eingeschränkten Entgiftungsfähigkeit stößt er schnell an seine Grenzen.
Hier mehr dazu, wie Schwermetalle diagnostiziert werden.
Michael Wittkes persönliches Postscriptum
„Viele Menschen glauben, ihr Körper regelt die Entgiftung selbst. Das ist prinzipiell richtig. Aber in der Praxis sehen wir: Die Entgiftungssysteme sind mit den Belastungen des modernen Lebens überfordert. Schwermetalle sammeln sich über Jahre und Jahrzehnte an und verursachen Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder chronische Entzündungen. Eine Schwermetallbelastung löst sich von alleine. Schwermetalle gehören gezielt und fachmännische ausgeleitet. Dann verschwinden die Beschwerden, dann kehren Lebensenergie und Lebensqualität in ganz vielen Fällen dauerhaft wieder zurück.“
Verdacht auf Schwermetallbelastung?
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Weiterführende Studien
- “ Mechanisms of Metal Toxicity and Detoxification in Humans: A Review “ (Journal of Clinical Medicine, 2022)
Diese Studie erklärt, wie Schwermetalle wie Blei, Quecksilber oder Cadmium in deinen Körper kommen – zum Beispiel durch Essen, Wasser oder Luft – und was dein Körper tut, um sie loszuwerden. Er hat ein eigenes Entgiftungssystem, vor allem in der Leber und den Nieren, das versucht, diese Stoffe auszuspülen, aber das klappt nur bis zu einem gewissen Punkt. Wenn zu viele Schwermetalle da sind, kann dein Körper überfordert sein, und sie bleiben in deinen Organen oder Knochen stecken. Das kann dann Probleme wie Müdigkeit, kranke Nieren oder sogar Nervenschäden machen. Die Forscher sagen, dass dein Körper Hilfe von außen, wie spezielle Medikamente, braucht, wenn die Belastung zu groß wird, weil er allein nicht alles schafft.
Hintergrund zur Studie: Diese Arbeit stammt von einem internationalen Forscherteam, unter anderem von der University of Santiago de Compostela (Spanien). Sie ist peer-reviewed und in einem angesehenen Journal veröffentlicht. Die Studie beleuchtet die biochemischen Mechanismen der Entgiftung (z. B. Glutathion-Produktion) und zeigt die Grenzen auf, wenn die Belastung die natürlichen Kapazitäten übersteigt. - “ Einfluss des genetischen Hintergrundes auf die Detoxifikation von Schwermetallen „
Projektbeschreibung zur Frage, wie genetische Unterschiede die körpereigene Entgiftungskapazität für Schwermetalle beeinflussen. - “ Chelation: Harnessing and Enhancing Heavy Metal Detoxification “ (BioMed Research International, 2013)
Diese Studie untersucht, wie der menschliche Körper Schwermetalle wie Blei und Quecksilber durch natürliche Prozesse entgiftet. Ein zentraler Mechanismus ist die Bildung von Chelatkomplexen, insbesondere mit Glutathion, einem körpereigenen Antioxidans. Diese Komplexe ermöglichen es dem Körper, die Schwermetalle zu binden und auszuscheiden. Die Studie beleuchtet sowohl die Effektivität dieser natürlichen Entgiftungswege als auch deren Grenzen. Sie zeigt auf, dass die körpereigenen Mechanismen bei hohen oder chronischen Belastungen überfordert sein können und zusätzliche Behandlungen notwendig sind. - “ Excretion of Heavy Metals and Glyphosate in Urine and Hair Before and After Long-Term Fasting in Humans “ (Frontiers in Nutrition, 2021)
Diese Studie untersuchte, wie sich ein 10-tägiges Fasten auf die Ausscheidung von Schwermetallen und Glyphosat im Urin und Haar auswirkt. Bei 109 gesunden Teilnehmern wurden vor und nach dem Fasten die Konzentrationen von Arsen, Chrom, Kobalt, Blei, Nickel, Quecksilber und Glyphosat im Urin gemessen. Zusätzlich wurde bei 22 Teilnehmern eine Haaranalyse durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass das Fasten zu einer signifikanten Reduktion der Urinwerte von Arsen (um 72 %) und Nickel (um 15 %) führte. Auch die Bleikonzentration im Haar nahm um 30 % ab. Die Konzentrationen von Chrom, Kobalt und Glyphosat blieben unverändert. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Fasten die körpereigene Fähigkeit zur Ausscheidung bestimmter Schwermetalle unterstützen kann.